Ratgeber zur Aufklärung und Vorbeugung
Sucht- und Jugendhilfe e.V.
Eine Sucht ist ein Zustand, in dem eine Person die Kontrolle über den Konsum eines bestimmten Stoffes (z. B. Alkohol, Drogen, Medikamente) oder ein bestimmtes Verhalten (z. B. Spielen, Internetnutzung) verloren hat. Sie verspürt einen starken inneren Drang danach, obwohl dies negative Folgen für das eigene Leben und die Gesundheit hat.
Typische Anzeichen sind:
Der erste und wichtigste Schritt ist, sich Hilfe zu holen – das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Du kannst dich an eine Suchtberatungsstelle wenden, einen Arzt oder eine Therapeutin aufsuchen. Auch Selbsthilfegruppen bieten Unterstützung und Austausch.
Sucht ist eine chronische Erkrankung, aber sie ist behandelbar. Viele Menschen schaffen es mit professioneller Hilfe, ein suchtfreies und erfülltes Leben zu führen. Heilung bedeutet nicht immer vollständige Abstinenz, sondern auch einen bewussten und kontrollierten Umgang mit dem eigenen Verhalten.
In der Regel werden die Kosten für eine Suchtbehandlung von der Krankenkasse oder Rentenversicherung übernommen – vor allem, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt. Suchtberatungsstellen sind meist kostenlos und anonym.
Zeige Verständnis und vermeide Vorwürfe. Mach deutlich, dass du dir Sorgen machst und Hilfe anbieten möchtest. Dränge nicht, sondern informiere dich über Beratungsangebote und biete diese aktiv an. Es kann auch hilfreich sein, selbst Unterstützung bei einer Angehörigenberatung oder Selbsthilfegruppe zu suchen.
Neben professioneller Therapie können Selbsthilfegruppen, Online-Beratungsangebote und Telefon-Hotlines wertvolle Unterstützung bieten. Auch Familien- und Freundeskreise können helfen, indem sie Verständnis zeigen und bei der Umsetzung von Veränderungen begleiten.
Rückfälle sind kein Versagen, sondern ein Teil des Heilungsprozesses. Sie zeigen, dass bestimmte Auslöser oder Stresssituationen noch bearbeitet werden müssen. Wichtig ist, sich nicht zu entmutigen, die Situation zu reflektieren und erneut Hilfe oder Beratung in Anspruch zu nehmen.
Ja, Prävention ist möglich. Dazu gehört, sich über Risiken zu informieren, gesunde Stressbewältigung zu lernen, soziale Kontakte zu pflegen und achtsam mit Genussmitteln oder riskantem Verhalten umzugehen. Frühe Unterstützung bei problematischem Verhalten kann verhindern, dass sich eine Abhängigkeit entwickelt.
Tel.: 0800 / 588 87 51 (kostenfrei)
E-Mail: team@suchtundjugendhilfe.de
