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Ratgeber zur Aufklärung und Vorbeugung
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Ecstasy - Sucht- und Jugendhilfe

Ecstasy ist eine Sammelbezeichnung für substituierte Amphetamine (MDMA: (3,4-Methylen- Dioxy- Methamphetamin). Die in Tablettenform angebotene illegale Droge weist jedoch große Schwankungen bezüglich der Wirkstoffmenge und Zusammensetzung auf, denn es werden ständig neue Pillen auf den Markt gebracht. Gerade das macht Ecstasy so gefährlich, denn Plagiate von „reinen“ Pillen können durchaus auch stärkere giftige Substanzen enthalten. Als Streckmittel wird meistens Milchzucker verwendet. Laut Drogen- und Suchtbericht 2009 stieg die Sicherstellungsmenge von Amphetamin im siebten Jahr in Folge. 2008 erfolgte mit 284 kg die bislang größte Einzelsicherstellung von Amphetamin in Deutschland. Die Zahl der Drogenlabore stieg, insbesondere wurden vermehrt Kleinlabore zur Methamphetaminherstellung sichergestellt. In der Szene ist die Droge auch unter Namen wie Adam, Cadillac, E, Essence, Eve, Love, Pille, XTC bekannt. Meist werden die Pillen auch nach dem aufgedruckten Motiv benannt z.B. Smiley. Das als Designerdroge bezeichnete MDMA wurde bereits um 1912 von der deutschen Firma Merck patentiert, aber nicht vermarktet.

Wirkung:

Ecstasy bewirkt eine höhere Ausschüttung des Glücksbotenstoffes Serotonin, versperrt aber gleichzeitig den Rückweg zu der Sendezelle, so dass die Aufnahme des Serotonins in den körpereigenen Speicher verhindert wird. Der Glücksbotenstoff kann also nicht mehr zurück und bewirkt im synaptischen Spalt eine Flut von Impulsen, die der Konsument als Glücksgefühle wahrnimmt.

Die in Ecstasy enthaltene Ursprungssubstanz Amphetamin hat einen stimulierenden Effekt. Die Konsumenten fühlen sich besonders wach und werden aktiver. Wie auch bei Cannabis ist die Wirkung aber abhängig von Persönlichkeit und Umfeld. So fühlen sich manche User euphorisiert und erleben Glücksgefühle und eine besondere Nähe zu anderen Menschen, während andere eher unkommunikativ werden, sich zurückziehen und in ein depressives Stimmungstief fallen.

Gesteigertes Körperempfinden und optische Wahrnemungsveränderungen sind weitere Wirkungen der Drogen. Als negative Effekte wird nach der Einnahme häufig von Schwindelgefühlen, Übelkeit, Schweißausbrüchen, erweiterten Pupillen, Kiefermahlen und Mundtrockenheit berichtet.

Die Wirkung der Droge setzt ca. nach 20 bis 60 Minuten ein und hält je nach Wirkstoff zwei bis fünf Stunden

Risiken:

Eine Hamburger Studie belegt, dass Ecstasy eine schädigende Wirkung auf die Nervenzellen des Gehirns hat. Es wurde bewiesen, dass Ecstasykonsumenten eine verminderte Anzahl serotonerger Nervenzellen aufweisen.  Da das Ausmaß der Schädigung nicht in Abhängigkeit zu der Anzahl konsumierter Pillen steht, wurde geschlussfolgert, dass auch schon geringe Mengen Ecstasy das Gehirn schädigen können. Dauerhafter Konsum der Droge kann zu psychischer Abhängigkeit führen. Zu den weiteren schädlichen Wirkungen gehören: Herzrasen, Depression, massive Angstzustände (Horror-Trip), psychotische Störungen, Nieren- und Leberversagen, Kreislaufkollaps, akute Mundtrockenheit, körperliches Missempfinden, Zuckungen der Gesichtsmuskulatur, Muskelkrämpfe, Schlaflosigkeit und Unruhe, Koordinationsstörungen, Verfolgungswahn.

Eine besondere Gefahr stellt in akuten Fällen oder Überdosierung eine Überhitzung mit folgender Austrocknung dar, die bis zum Nierenversagen führen kann. Nach längerem Konsum von MDMA  kann es zu einer Versteifung der Gesichtsmuskeln (Kieferklemme) – in Szenekreisen auch “Gesichtsgulasch” genannt – kommen. Neben diesen Angriffen auf das Muskelgewebe sind permanente Pulsbeschleunigung  und Blutdruckabfall zu beobachten.

 

FAQ

Im folgenden Bereich finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um das Thema Sucht und Suchthilfe. Unser Anliegen ist es, Betroffenen, Angehörigen und Interessierten eine erste Orientierung zu bieten und wichtige Informationen verständlich aufzubereiten.

Bitte beachten Sie, dass diese Auskünfte eine individuelle Beratung nicht ersetzen können. Bei weiterführenden Fragen stehen wir Ihnen gerne vertraulich und anonym zur Verfügung.

Was versteht man unter einer Sucht?

Eine Sucht ist ein Zustand, in dem eine Person die Kontrolle über den Konsum eines bestimmten Stoffes (z. B. Alkohol, Drogen, Medikamente) oder ein bestimmtes Verhalten (z.  B. Spielen, Internetnutzung) verloren hat. Sie verspürt einen starken inneren Drang danach, obwohl dies negative Folgen für das eigene Leben und die Gesundheit hat.

Typische Anzeichen sind:

  • Starker Wunsch oder Zwang, eine Substanz zu konsumieren oder ein Verhalten auszuführen
  • Kontrollverlust (Menge, Dauer, Häufigkeit)
  • Vernachlässigung von Pflichten, Hobbys oder sozialen Kontakten
  • Entzugserscheinungen bei Verzicht
  • Wenn du dir unsicher bist, kann ein Gespräch mit einer Fachkraft Klarheit bringen.

Der erste und wichtigste Schritt ist, sich Hilfe zu holen – das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Du kannst dich an eine Suchtberatungsstelle wenden, einen Arzt oder eine Therapeutin aufsuchen. Auch Selbsthilfegruppen bieten Unterstützung und Austausch.

Sucht ist eine chronische Erkrankung, aber sie ist behandelbar. Viele Menschen schaffen es mit professioneller Hilfe, ein suchtfreies und erfülltes Leben zu führen. Heilung bedeutet nicht immer vollständige Abstinenz, sondern auch einen bewussten und kontrollierten Umgang mit dem eigenen Verhalten.

In der Regel werden die Kosten für eine Suchtbehandlung von der Krankenkasse oder Rentenversicherung übernommen – vor allem, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt. Suchtberatungsstellen sind meist kostenlos und anonym.

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