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Ratgeber zur Aufklärung und Vorbeugung
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LSD - Sucht- und Jugendhilfe

LSD ist die Abkürzung für Lysergsäurediethylamid. Es ist ein halbsynthetisches Derivat der Lysergsäure, eines Bestandteils des „Mutterkorns“. Mutterkorn ist ein Pilz aus der Klasse der Askomyzeten.

1938 wurde LSD zum ersten Mal von Albert Hofmann hergestellt im Rahmen seiner Untersuchungen über Mutterkornalkaloide. In einem Selbstversuch, bei dem Albert Hofmann eine geringe Menge der Substanz einnahm. bemerkte er einen rauschartigen Zustand, den er auf die Wirkung der LSD-Lösung zurückführte. Hofmann berichtete von Schwindel, Angstgefühlen, Sehstörungen, Lähmungen, Lachreiz und einer sich anschließenden schweren Krise.

Mit dem LSD war also eine stark wirksame halluzinogene Substanz gefunden worden. LSD war 5000- bis 10000mal wirksamer als das damals als Halluzinogen bekannte Meskalin, das bereits um die Jahrhundertwende untersucht worden war.

LSD wurde als Rauschdroge auch außerhalb der Wissenschaft bekannt und wird von Konsumenten in Tablettenform oder, nachdem es in Flüssigkeit gelöst wurde, auf ein saugfähiges Material (Papier, Filz, Zuckerstückchen) aufgetragen und eingenommen.

Wirkung:

Nach der Einnahme dauert es etwa eine halbe bis eineinhalb Stunden, bis die Droge beginnt zu wirken. Die Wirkung hält dann acht bis zwölf Stunden an. Die Wirkung von LSD auf die Botenstoffe des Gehirns verursacht einen gestörten Ablauf der biologischen und psychischen Mechanismen. Die Wirkungsweise der Halluzinogene konnte bis heute zwar noch nicht völlig geklärt werden, sie versetzen das Gehirn jedoch künstlich in jenen tranceartigen Zustand, der beim Träumen auftritt. Betroffen ist u.a. das Nervenzentrum tief im Innern des Gehirns, das die Sinnesinformationen sammelt und verarbeitet. Halluzinogene können Synästhesien hervorrufen, d.h. Informationen aus Hör-, Seh-, Tast- und Geruchssinn überlagern sich.

Risiken:

Die Wirkungen von LSD sind deshalb so gefährlich, weil der Gebrauch zu einem sogenannten „Horrortrip“ führen kann. Es kommt zu Wahrnehmungsstörungen und Wahnerlebnissen, Halluzinationen und Gefühlssteigerungen, Verwirrtheitszuständen und Angstgefühlen. Die Grenzen zur Außenwelt verschwimmen, was von einigen Konsumenten zwar als positiv beschrieben wird, aber mit der Gefahr verbunden ist, dass es im Rausch zu psychotischen Zusammenbrüchen kommen kann, die Unfälle oder sogar Selbstmorde herbeiführen können. Persönlichkeitsveränderungen können die Folge sein, denn die Droge verstärkt vorhandene Probleme, die durch den Rausch aber nicht verarbeitet werden können. LSD ist also keinesfalls harmlos, sondern eine stark wirksame Substanz, die bei unkontrolliertem Gebrauch äußerst gefährliche Folgen haben kann.

 

FAQ

Im folgenden Bereich finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um das Thema Sucht und Suchthilfe. Unser Anliegen ist es, Betroffenen, Angehörigen und Interessierten eine erste Orientierung zu bieten und wichtige Informationen verständlich aufzubereiten.

Bitte beachten Sie, dass diese Auskünfte eine individuelle Beratung nicht ersetzen können. Bei weiterführenden Fragen stehen wir Ihnen gerne vertraulich und anonym zur Verfügung.

Was versteht man unter einer Sucht?

Eine Sucht ist ein Zustand, in dem eine Person die Kontrolle über den Konsum eines bestimmten Stoffes (z. B. Alkohol, Drogen, Medikamente) oder ein bestimmtes Verhalten (z.  B. Spielen, Internetnutzung) verloren hat. Sie verspürt einen starken inneren Drang danach, obwohl dies negative Folgen für das eigene Leben und die Gesundheit hat.

Typische Anzeichen sind:

  • Starker Wunsch oder Zwang, eine Substanz zu konsumieren oder ein Verhalten auszuführen
  • Kontrollverlust (Menge, Dauer, Häufigkeit)
  • Vernachlässigung von Pflichten, Hobbys oder sozialen Kontakten
  • Entzugserscheinungen bei Verzicht
  • Wenn du dir unsicher bist, kann ein Gespräch mit einer Fachkraft Klarheit bringen.

Der erste und wichtigste Schritt ist, sich Hilfe zu holen – das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Du kannst dich an eine Suchtberatungsstelle wenden, einen Arzt oder eine Therapeutin aufsuchen. Auch Selbsthilfegruppen bieten Unterstützung und Austausch.

Sucht ist eine chronische Erkrankung, aber sie ist behandelbar. Viele Menschen schaffen es mit professioneller Hilfe, ein suchtfreies und erfülltes Leben zu führen. Heilung bedeutet nicht immer vollständige Abstinenz, sondern auch einen bewussten und kontrollierten Umgang mit dem eigenen Verhalten.

In der Regel werden die Kosten für eine Suchtbehandlung von der Krankenkasse oder Rentenversicherung übernommen – vor allem, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt. Suchtberatungsstellen sind meist kostenlos und anonym.

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