Ratgeber zur Aufklärung und Vorbeugung
Sucht- und Jugendhilfe e.V.
Die globale Instabilität verschärft auch weltweite Drogenprobleme und hat den Drogenkonsum auf ein historisch hohes Niveau getrieben. Diese Tatsache wird im jetzt veröffentlichten UNODC-Weltdrogenbericht 2025 unterstrichen. Der organisierte Drogenhandel nutzt weltweite Krisen aus, passt sich fortwährend an und nimmt neue gefährdete Bevölkerungsgruppen ins Visier, wie Ghada Waly, Exekutivdirektorin des UNODC.
Substanzkonsum nimmt weltweit zu.
Laut aktuellem Weltdrogenbericht konsumierten im Jahr 2023 316 Millionen Menschen Drogen (ohne Alkohol und Tabak). Das sind sechs Prozent der Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren. Im Jahr 2013 waren es noch 5,2 Prozent. Dazu bleibt Cannabis mit 244 Millionen Konsumenten die am weitesten verbreitete Droge, gefolgt von Opioiden (61 Millionen), Amphetaminen (30,7 Millionen), Kokain (25 Millionen) und Ecstasy (21 Millionen). Der Bericht warnt, dass diese Zahlen aufgrund neuer gefährdeter Bevölkerungsgruppen, die vor Not, Instabilität und Konflikten fliehen, weiter ansteigen könnten.
Im Jahr 2021 gab es weltweit fast eine halbe Million drogenbedingte Todesfälle und 28 Millionen gesunde Lebensjahre verloren, als Folge von Drogenkonsumstörungen. Im Jahr 2023 erhoben sich lediglich jeder zwölfte Mensch mit Substanzkonsumstörungen irgendeine Form der Drogenbehandlung.
Der globale Kokainmarkt brechen Rekorde: Produktion, Beschlagnahmungen und Konsum von Kokain erreichten 2023 neue Höchststände. Es handelt sich um den weltweit am schnellsten wachsenden illegalen Drogenmarkt. Die illegale Produktion stieg sprunghaft auf 3.708 Tonnen, fast 34 Prozent mehr als noch 2022. Die weltweiten Kokainbeschlagnahmungen erreichten mit 2.275 Tonnen einen Rekordwert – ein Anstieg von 68 Prozent gegenüber den Jahren 2019-2023.
Der Kokainkonsum stieg von 17 Millionen Konsumenten im Jahr 2013 auf 25 Millionen Konsumenten im Jahr 2023. Die brutale Gewalt und der Wettbewerb, der den illegalen Kokainhandel kennzeichnet, der einst auf Lateinamerika beschränkt war, greifen nun auch auf Westeuropa über. Das organisierte Verbrecherbanden aus dem Westbalkan erweitern ihren Einfluss auf den Markt, wie im Bericht festgehalten wird.
Markt für synthetische Drogen wächst: Sorgen bereitet auch der Markt für synthetische Drogen. Aufgrund niedriger Betriebskosten und geringerer Entdekkungsrisiken wachst der Markt für synthetische Drogen weltweit weiter, wie im Weltdrogenbericht festgehalten wird.
„Amphetaminartige Stimulanzien“ (ATS) – Methamphetamin und Amphetamin (einschließlich „Captagon“) – dominieren den Markt. Die Beschlagnahmungen von ATS erreichten 2023 einen Rekordwert und machten fast die Hälfte aller weltweiten Beschlagnahmungen synthetischer Drogen aus, gefolgt von synthetischen Opioiden, einschließlich Fentanyl.
Der illegale Drogenhandel passt sich schnell an und kriminelle Banden entwickeln sich ständig weiter: Sie steigern die Produktion, finden neue Wege, die chemische Zusammensetzung der Drogen zu verbergen, und nutzen Technologien, um Kommunikationswege zu verschleiern. Die UNODC weist auch auf die Folgen für die Umwelt durch die weltweite Drogenproblematik hin. So können Drogenanbau und -produktion Abholzung sowie Luft-, Boden- und Wasserverschmutzung verursachen, die auf lokaler Ebene erhebliche Folgen haben können. Die Zahl der stillgelegten geheimen Drogenlabore in Europa stieg zwischen 2013 und 2023. Diese produzieren erhebliche Abfallmengen, aber auch erhebliche Kosten für die Beseitigung und Wiederherstellung von Ökosystemen (UNODC World Drug Report 2025).
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